Springfrosch

Steckbrief

Springfrosch

Rana dalamatina

Springfrosch auf der Sophienhöhe.

Lebensraum Waldgewässer/ -gräben

Für den Lebensraum Waldgewässer/ -gräben wurde der Springfrosch als Zielart definiert. 
 
Der Springfrosch ist eine Charakterart für Gewässer mit hohem Gehölzanteil. Der Springfrosch dient im Rahmen der Biodiversitätsstrategie als Zeiger für Gewässer im Wald. Aufgrund der Habitatansprüche der Art soll die Rekultivierung dem Ziel gerecht werden, eine möglichst hohe Arten- und Strukturdiversität zu erreichen, um für diese Art einen stabilen Lebensraum zu schaffen.

Schutzbedürftigkeit und Gefährdung

Nordrhein-Westfalen: G

Verbreitung im Rheinischen Revier

Nachweis des Springfrosches in der Rekultivierung Hambach, Garzweiler und Inden sowie fast allen Altrekultivierungsbereichen.

Lebensraum

  • Hartholzauen entlang von Flussläufen
  • Haupthabitat sind Laubwälder, zum Teil auch angebundene Ackerbrachen, Ackerränder, Ruderal- und Grünlandbrachen
  • Strukturelemente: Gewässerreichtum, Totholz, ausgeprägte Krautschicht, Waldlichtungen und strukturreiche Waldsäume
  • Gewässeransprüche: bevorzugt sonnenexponierte, wärmere Gewässer, mit PH-Werten zwischen 6-7, Fischfreie Gewässer mit Schwimmpflanzen-Vegetation

Biologie

  • Thermophile Art
  • Überwiegend nachtaktiv, in der Paarungszeit tag- und nachtaktiv
  • Hohe Geburtsorttreue
  • Aktionsradius meist 1500 m um Laichgewässer
  • Paarungszeit Februar bis April; Laichzeit: Anfang Mai bis Anfang Juni
  • Laich wird in Laichballen abgegeben mit 300-1000 Eiern, befestigt an Pflanzenteilen direkt unter der Wasseroberfläche
  • Entwicklungsdauer 2-4 Monate; Landgang Mitte Juni - Mitte August
  • Laichgewässer: Wald-, Waldrandtümpel, Weiher, kleine Teiche, Wassergräben und temporäre Gewässer
  • Zur Winterruhe graben die Tiere an Land frostfreie, tiefe Löcher
  • Ernährung: Käfer, Spinnen, Zweiflügler und Gehäuseschnecken

Gefährdung und Ursachen

  • Verlust und Entwertung von Laichgewässern: Verfüllen, Ackerbau, wasserbauliche Maßnahmen, Beseitigen der Flachwasserzonen, Abgrabungen, Bebauung, Sukzession, Fischbesatz
  • Verlust und Entwertung von Landlebensräumen: Verlust von naturnahem Laub- und Nadelwald, Entfernung von Kleinststrukturen, Stubbenrodung
  • Holzeinschläge im Lebensraum und im Umfeld der Laichgewässer
  • Beeinflussung des Wasserhaushaltes in Feuchtgebieten (Grundwasserabsenkung)
  • Verschlechterung der Wasserqualität durch Nährstoff- oder Schadstoff-Eintrag (Dünger, Gülle, Pestizide)
  • Umwandlung von Grünland in Ackerflächen sowie Intensivierung der Grünlandnutzung im Umfeld der Laichgewässer
  • Zerschneidung von Habitaten und Ausbreitungskorridoren durch Wege, Straßen und Baumaßnahmen
  • Verluste durch Verkehr und Grünlandmahd
  • Zuwuchern von Laichgewässern

Schutz- und Fördermaßnahmen

  • Erhaltung und Neuanlage von Laichgewässern (Waldnähe, gut durchsonnt, vegetationsreich)
  • Erhalt und Entwicklung von geeigneten Lebensräumen
  • Freistellen von verlandenden Gewässern im Herbst
  • Freistellen von stark beschatteten Gewässerrändern
  • Wandel von dichten Nadelbaumbeständen hin zu lichten Laubwäldern
  • einmalige Mahd mit Schnitthöhe 10 cm
  • Sicherstellen eines hohen Grundwasserstandes in Feuchtgebieten und Niederungen
  • Reduzieren von Nährstoff- und Schadstoff-Eintrag
  • Verzicht von Fischbesatz und Abfischen von Tieren
  • Amphibienschutzmaßnahmen, um Verluste durch Wandern der Tiere zu verringern

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