Aktuelles

Jährliche Tierarzt Kontrolle bei den Wildpferden

In der ersten Novemberwoche wurde die Wildpferde für die jährliche Tierarztuntersuchung zusammen mit Free Nature, in deren Besitz die Koniks stehen, eingefangen. Mit ein bisschen Heu ließen sich die Tiere unaufgeregt in den eigens aufgebauten Fangstand locken. Hier wurden die drei Fohlen dieses Jahres durch eine Tierärztin gechippt, untersucht und die Passdokumente ausgefüllt. Zwei Jährlinge, Fohlen, die letztes Jahr auf der Goldenen Aue geboren sind, wurden durch einen Amtsveterinär ausführlich begutachtet, da sie, um Inzucht zu vermeiden, in eine andere Herde in die Niederlande gebracht wurden. Die übrigen Tiere wurden auf ihren allgemeinen Zustand untersucht, der ausgezeichnet ist. Damit verbleiben aktuell sieben Tiere in der Herde.

  • Erneut Nachwuchs auf der Goldenen Aue

  • Nachwuchs bei den Wildpferden

  • Erster Winter auf der Sophienhöhe

  • Umsiedlung von zwei Wildpferden nach Holland

  • Die ersten Fohlen auf der Sophienhöhe (Juli 2024)

Ganzjahresbeweidung in der Rekultivierung

Eine Landschaft mit sanften Hügeln, Wasser und einer Gruppe von Pferden, die im flachen Wasser stehen.

Früher kamen in Europa viele Weidetierarten vor, unter anderem Rinder, wilde Pferde, Rehe, Edel- und Damhirsche, Elche, Wildesel und Wisente. Große Weidetiere werden als ökologische Schlüsselgattungen betrachtet, da durch eine naturnahe Beweidung eine strukturreiche Landschaft mit abwechslungsreicher Vegetation und dadurch eine hohen Artenvielfalt entsteht.

Machbarkeitsstudie

Zusammen mit der Stiftung FREE Nature, einer niederländischen Organisation mit großer Erfahrung von Beweidungsprojekten in Europa, wurde eine Machbarkeitsstudie für eine naturnahe Beweidung auf der Sophienhöhe durchgeführt.

Als Ergebnis der Machbarkeitsstudie lässt sich festhalten, dass die Goldene Aue auf der Sophienhöhe mit Blick auf die Realisierung eines ersten Pilotprojektes zur Etablierung einer Großbeweidung sehr gut geeignet ist.

Eine Beweidung der Goldenen Aue würde im Sinne der RWE-Biodiversitätsstrategie einen nachhaltigen Beitrag zur Steigerung der Biodiversität sowie zur Landschaftspflege leisten. Eine extensive ganzjährige Beweidung ist ein Versuch, die ursprüngliche Form der Beweidung wiederherzustellen. Die Weidetiere leben das ganze Jahr hindurch in der Natur (Ganzjahres-Beweidung), wobei ihre Anzahl an das Futterangebot in der kritischsten Jahreszeit (Winter) angepasst ist. Extensive Ganzjahres-Beweidung hat sich in den letzten Jahrzehnten von einem oft kritisch betrachteten Experiment zu einem anerkannten und kostenextensiven Verfahren des Naturschutzes entwickelt.

Eine Logokollage mit 'Forschungsstelle Rekultivierung', 'NEULAND HAMBACH', einem bunten Horn und 'RWE'.

Pilotprojekt Beweidung Sophienhöhe 

Auf der Goldenen Aue der Sophienhöhe lebt seit Juni 2024 eine naturnahe Herde von Konikpferden. Die Beweidung ist ein gemeinsames Pilotprojekt der RWE Power AG, Forschungsstelle Rekultivierung, NEULAND HAMBACH GmbH sowie der niederländischen Stiftung FREE Nature.

Über Konikpferde

Koniks sind robuste, selbstständige Pferde, die von Natur aus in einer großen Herde leben. Die Pferderasse stammt ursprünglich aus Polen und wurde in den letzten Jahrzehnten in vielen europäischen Naturschutzgebieten angesiedelt.

Zu den charakteristischen Merkmalen dieser Rasse zählen eine Widerristhöhe von maximal 145 cm, ein helles bis dunkles mausgraues Fell, ein dunkler Rückenstreifen und zebraähnliche Streifen an den Beinen. Das Naturell, die Kommunikation untereinander und die hierarchische Stellung von Konikpferden innerhalb der Herde lassen sich bestens aus der Ferne beobachten.

Bio-Monitoring und Ausblick

Ein Mann in einem blauen T-Shirt fängt mit einem Fangnetz Insekten in einer Wiese, während er eine Kamera trägt.
Die Entwicklung der Fläche wird durch ein Bio-Monitoring untersucht.

In der Natur erfüllen Konikpferde eine wichtige ökologische Funktion. Sie tragen durch ihr (Weide-)Verhalten zu einer abwechslungsreichen Vegetationsstruktur bei und fördern somit die Entwicklung einer vielfältigen Flora und Fauna. Eine naturnahe Beweidung durch wild lebende Tiere unterstützt eine strukturreiche Vegetation und hält das Grasland weitgehend frei von Bäumen und Sträuchern. Damit erhöht sich in der Rekultivierung nicht nur die Standort-, sondern auch die Artenvielfalt.

Karte eines Parks mit verschiedenen Wegen, Informationszentren und Annehmlichkeiten wie Parkplätzen und Fahrradwegen.
Rahmenplan Hambach "Gesamtplan 2040"

Die Forschungsstelle Rekultivierung wird die Beweidung in Zusammenarbeit mit den Biologischen Stationen Düren und Bonn/Rhein-Erft sowie mit verschiedenen Fachgutachtern und Experten per Biomonitoring überwachen und die Ergebnisse auswerten. Begleitet wird das Projekt von den lokalen Umweltverbänden, BUND und LNU. Untersucht werden die Vegetation, Laufkäfer, Wildbienen, Falter, Avifauna und Amphibien. Die Kartierer haben blaue Westen und dürfen abseits der Wege die Flächen für die Kartierung betreten. Die Ergebnisse des Monitorings stellen wir hier vor.

Eine malerische Aussicht auf einen Park mit Menschen, die im Freien speisen und Pferden, die auf einer üppigen Wiese grasen.
Zukünftige Erweiterungsmöglichkeiten der Beweidungsfläche (Visualisierung der NEULAND HAMBACH GmbH)

Nach der Pilotphase soll die ganzjährige Beweidung auf weitere Bereiche der Rekultivierung Hambach ausgedehnt werden. Eine Erweiterung sieht zudem vor, auch andere Tierarten wie Hochlandrinder oder Wasserbüffel in die neuen Beweidungsflächen aufzunehmen. Hierfür sind bereits geeignete Flächen in den Erläuterungskarten des Braunkohlenplans Hambach sowie im Rahmenplan der NEULAND HAMBACH GmbH ausgewiesen, der die planerischen Ziele der sechs Kommunen rings um den Tagebau aufzeigt.

Besuch auf der Sophienhöhe

Lage des Pilotprojekts in der Goldenen Aue auf der Sophienhöhe.

Die ganze Sophienhöhe ist durch Wander- und Radwege für Besucher zugänglich. Neben den Wildpferden gibt es einen Naturerlebnispfad und weitere interessante Stationen, die besucht werden können. Die Wildpferde befinden sich in der Goldenen Aue auf einer Anhöhe der Sophienhöhe. Das Gebiet ist nur zu Fuß oder per Fahrrad zu erreichen. Der Rundweg vom Wanderparkplatz Sophienhöhe ist 6 km lang und enthält einige steile Passagen. Bringen Sie ausreichend Zeit und passendes Schuhwerk mit! Wir bieten auch regelmäßig geführte Exkursionen per Bus oder zu Fuß auf die Sophienhöhe an. Eine Wanderkarte finden Sie hier.

Ein Plakat mit Verhaltensregeln für Besucher, die mit Wildpferden interagieren, zeigt Regeln wie Abstand halten und Tiere nicht füttern.
Bitte beachten Sie die Verhaltenshinweise im Gebiet. Danke!

Das eingezäunte Gelände kann über Eingangstore betreten und durchwandert werden. Fahrradfahrer werden gebeten abzusteigen. Hunde müssen angeleint sein. Beachten Sie bitte die Verhaltensempfehlungen für Besucher und schützen Sie dadurch die Tiere, die Natur und auch sich selbst. Vielen Dank!

Eine Grafik, die das Verhalten von Konik-Pferden darstellt, mit verschiedenen Interaktionen und Haltungen, einschließlich Fohlen, die trinken.
Eine Illustration, die Wildpferde in einer natürlichen Umgebung zeigt, umgeben von verschiedenen Flora und Fauna, mit informativen Beschriftungen.

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